Aufruf zur Mitarbeit

 

Liebe Geschichtsfreunde,

 

die Corona-Krise – um einmal diesen Begriff zu gebrauchen – hat uns alle mehr oder weniger im Griff. Die Einen versuchen, den Einschränkungen im beruflichen oder familiären Kreis oder bei Sport und Hobby zu entgehen, verreisen ins Ausland, um dann ohne den gewünschten Erfolg zurückzukehren.

Die meisten von uns bleiben jedoch zu Hause oder verbringen ihren Urlaub in Deutschland. Das führt dazu, dass die Leute mehr Zeit haben. Viele räumen Keller oder Speicher, manche auch beides; viele beginnen mit der längst überfälligen Renovierung der Wohnung oder mit notwendigen Arbeiten im Garten, sofern sie einen besitzen.

Bei den meisten erweckt diese Krise neue Aktivitäten; andere wiederum werden von einer unbegreiflichen Bequemlichkeit erfasst. Letzteren kommt diese Corona-Krise vor allem als Ausrede gerade richtig. Dabei handelt es sich um diejenigen, die eine Ausrede dafür brauchen, während dieser Krisenzeit genau dasjenige nicht zu tun, was sie ohnehin nicht tun wollten.

Dazu gehören wir nicht. Wir im Vorstand des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Saarlouis-Fraulautern e. V. sind und bleiben weiterhin bemüht, unsere selbstgesteckten Vereinsziele zu verwirklichen und unsere Sammlungs- und Archivierungstätigkeit mit Energie weiterzuführen. Davon kann uns auch nicht die gegenwärtige Enttäuschung abhalten, die uns erfasst hat, als wir die Feiern zum 900jährigen Stiftungsjubiläum des Klosters Fraulautern absagen mussten.

Wir möchten diese Zeit daher nutzen, noch stärker die Sammlung von geschichtlichem Material voranzutreiben, was unseren Ort Fraulautern, seine Institutionen (Schule, Kirche, Vereine) wie auch die einzelnen Familien betrifft.

Vielleicht sind Sie bei Ihren Räumungsarbeiten auf alte Festschriften oder sonstige Literatur über den Ort Fraulautern, insbesondere seine Vereine, gestoßen. Vielleicht haben Sie auch noch Vereinsakten gefunden und wissen nicht wohin damit. Hoffentlich sind diese Akten noch vorhanden. Wir suchen daher vor allem zur Durchführung verschiedener Projekte noch weitere alte Bilder aus unserem Ort, alte Bilder von Häusern, Vereinsbilder, Klassenfotos oder Bilder von Familien und Jubiläen. Natürlich sind wir auch interessiert an Bildern oder Postkarten oder sonstigen Erinnerungsstücken aus den beiden Weltkriegen, beispielsweise Feldpostbriefe, auch Totenbildchen oder Urkunden über Ehrungen einzelner Personen. Interessiert sind wir auch an bereits schriftlich festgehaltenen Familiengeschichten und natürlich auch an Vereinsgeschichten oder Vereinschroniken, vor allem soweit diese noch nicht veröffentlicht sind. Wie wir alle wissen, hat unser Ort auch eine sehr lange industrielle Tradition. Wir sind daher natürlich auch interessiert an Erinnerungsstücken oder Einzelstücken von Gegenständen, die in Fraulautern produziert worden sind, so etwa Gegenstände aus den verschiedenen „Dippchesfabriken“, aus der Steingutfabrik Kuhn, aus Schlossereibetrieben oder etwa von der Firma Meguin. Das gilt auch für Firmenanzeigen oder von Werbeträgern, die diese Firmen zum eigenen Gebrauch hergestellt haben.

Wir sind dabei die eigenen Bereiche auszuarbeiten. So werden in den nächsten Folgeheften der RuL Beiträge erscheinen, die sich mit den verschiedenen Gaststätten in Fraulautern befassen. Es werden verschiedene Gaststätten vorgestellt, soweit vorhanden auch im Bild, über welche wir weitere Informationen benötigen, so etwa über den Wechsel der Inhaberschaft oder besondere Ereignisse, die diese Gaststätten betreffen, wobei es sich oftmals auch um Vereinslokale handelt, in welchen die Vereinsfeste bzw. Vereinsjubiläen gefeiert worden sind.

Uns ist dabei jede Information wichtig.

Auch wenn Sie über das eine oder andere Ereignis nur über wenige Papierabzüge von Fotografien verfügen, schauen Sie vielleicht nach, ob Sie vielleicht auch noch die Negativfilme haben, aus denen sich weitere Fotografien entwickeln lassen. Auch diese Filme nehmen wir natürlich gerne an zur Vervollständigung unseres Informationsstandes.

Wir bitten Sie um Kontaktaufnahme unter den angegebenen Anschriften, da – wie Sie wissen – im Augenblick unsere Geschichtstreffen im Torbogen nicht stattfinden können. Sie können gerne die Informationen auch bei den angegebenen Personen abgeben oder mit diesen einen Termin zur Abholung vereinbaren.

Der Vorstand würde sich freuen, wenn dieser Aufruf den vorgestellten Erfolg hätte.

 

Mit freundlichen historischen Grüßen

Guido Fontaine

Vorsitzender

 

 

 

Kontaktdaten:

 

Guido Fontaine, Jahnstraße 93, 66740 Saarlouis-Fraulautern

Tel.:       0 68 31 – 9 88 66 1

Fax:       0 68 31 – 9 88 66 3

e-mail:  guido.fontaine50@gmail.com

 

Walter Federspiel, Mühlenhang 10, 66740 Saarlouis-Fraulautern

               Tel.:       0 68 31 – 8 65 05

              

Nadja Ney, Jahnstraße 119, 66740 Saarlouis-Fraulautern

               Tel.:       0 68 31 – 8 15 31

               e-mail: nadja.ney@gmx.net                

„Bunker“

Direkt auf dem Schnittpunkt der „Roten Zone“ nach Westen gelegen, war Saarlautern III, wie die bis dahin selbständige Gemeinde Fraulautern seit ihrer Einverleibung in die vormalige Stadt Saarlouis im Jahre 1935 genannt wurde, zunächst am 2. September 1942 Ziel eines irregeleiteten englischen Bomberangriffes, dann später nach der Invasion der Alliierten vom Atlantik her Hauptkampfgebiet und zusammen mit den umliegenden Orten ein wichtiger Brückenkopf an der mittleren Saar. Es ist daher nicht verwunderlich, dass auf der Ostgrenze der „Roten Zone“ starke und zahlreiche Bunkeranlagen errichtet wurden, die vornehmlich als Kampfbunker, nicht aber als Schutzbunker für die Bevölkerung gedacht waren. Die Bevölkerung nämlich sollte die „rote Zone“ freimachen und ins nördliche Saarland bzw. ins Innere des Reiches umgesiedelt werden, was tatsächlich auch zweimal der Fall war. Mit der Geschichte der „Freimachung“ und den Geschichten um und während der beiden Evakuierungen beschäftigt sich ein gesonderter Aufruf.

 

Fraulautern, damals noch bis 1935 selbständige Industriegemeinde, hatte insgesamt 81 Bunker aufzuweisen, und zwar Bauwerke der verschiedensten Art und Größe. Mit diesen, teilweise noch unzerstörten Relikten aus dem letzten Krieg, beschäftigen wir uns in einer gesonderten Arbeitsgruppe um den zweiten Vorsitzenden des Vereins, Joachim Schoenen, als ausgewiesenen Kenner der Materie. Wir suchen und sammeln Bilder und Geschichten um diese Bunkeranlagen, angefangen von ihren Planungen und ihrer Errichtung über die Heranziehung von Fahrzeugen und Fuhrwerken zu Transportdiensten bis zu ihrer Tarnung und Beseitigung nach Kriegsende. Wir wollen ihre Typen darstellen und erklären und versuchen, aus ihrer Anordnung taktische Maßgaben oder sogar ein Verteidigungssystem zu erkennen.

 

Es kommt uns vorallem auch darauf an, Geschichten festzuhalten, die sich später, als die Nutzung der Bunker als Schutzräume für die Bevölkerung freigegeben wurde, in und um sie herum während der Luftangriffe der Engländer aber auch zur Zeit des Vorrückens der Amerikaner abgespielt haben.

 

Dazu wollen wir Sie hiermit aufrufen.

 

Bitte geben Sie Ihre Geschichten und Bilder (vielleicht auch noch Filme/Negative) bei uns ab, entweder bei den Mitgliedern des Vorstandes oder innerhalb unserer 14tätigen Treffen im „Torhaus Soubise“. Die nächsten Daten unseres Arbeitskreises können Sie unter „aktuelle Veranstaltungen“ auf unserer Homepage nachlesen. Außerdem können Sie sich unmittelbar in Verbindung setzen mit Joachim Schoenen, Kreuzbergstraße 140, 66740 Saarlouis, Tel. 06831-83146. 

Flugplatz "Sand"

Im Juli 1912 fanden auf dem Fraulauterner Flugplatz „Sand“ Flugtage statt; für Sonntag, den 28. Juli 1912 waren unter Voraussetzung günstiger Witterung angezeigt: Passagierflüge, Rundflüge, Höhenflüge, Gleitflüge, Flüge mit kürzestem Anlauf.

Die Honoratioren des Ortes fanden sich im Ehren-Ausschuss bzw. im Flug-Komitee wieder.

Als Starter innerhalb der Flugschau waren angekündigt Frau Bruno Werntgen, Herr Bruno Werntgen aus Bonn sowie der Flieger Hasenkamp. Die 30er-Kapelle aus Saarlouis gab ein Platzkonzert. Der Anfang eines jeden Fliegens und das Ende wurden durch Trompetensignale bekanntgegeben.

Frau Bruno Werntgen – eigentlich Katharina Antoinette (Tony) Werntgen war die erste Frau, die in Deutschland Flugzeuge konstruierte und herstellte sowie eine Flugschule im heutigen Friedrichsdorf und später in Bonn-Hangelar betrieb, die vorwiegend Kurse auch für Damen anbot. Sie hatten in Friedrichsdorf (Köppern) 1909 das „Deutsche Flugtechnische Institut“ gegründet und dort Ein- und Doppeldecker entwickelt und diese Flugapparate selbst getestet.

Bruno Werntgen (geb. am 20. März 1893), der älteste der beiden Söhne von Tony Werntgen hatte in Berlin die 40. Deutsche Fluglizenz erworben und galt mit 16 Jahren als jüngster Flieger der Welt. Er war daher die Hauptattraktion sämtlicher Flugtage, die überwiegend im Rheinland stattfanden. Wenige Monate nach dem Flugtag in Fraulautern verunglückte Bruno Werntgen bei einem Testflug des von ihm entwickelten Flugzeugtyps PK 102 im Alter von 19 Jahren und starb (am 25. Februar 1913) in den Trümmern seines Fluggerätes auf der Hangelarer Heide bei Bonn.

Trotz Hochstimmung unter den zahlreichen Zuschauern verlief der Flugtag in Fraulautern aber nicht wirklich plangemäß. Zwar konnte Bruno Werntgen mit seinem Flugapparat unter dem donnernden Beifall der Zuschauer eine Höhe von etwa 1000 Metern erreichen und damit den von der Gemeinde Fraulautern für diese Leistung ausgesetzten Preis gewinnen. Als er aber versuchte, mit seiner Mutter als Begleiterin aufzusteigen, gelang ihm das jedoch nicht. Trotz seines Anlaufes über den gesamten Platz hinweg konnte er sich nicht vom tiefen Sande des Platzes lösen. 

Der Flugplatz „Sand“ in Fraulautern befand sich auf dem damaligen Truppenübungsplatz hinter der heutigen Sportanlage „Am großen Sand“ in Fraulautern.

Die Birken- und Pappelreihen, welche die Landebahn flankierten, wurden später in den Inflationsjahren abgeholzt.

Während des ersten Weltkrieges soll ein junger Fraulauterner, der als Flieger von der Front herüber geflogen kam, sehr zur Freude seiner Eltern auf dem Flugplatz gelandet sein.

Später sollen bei günstigem Wind Segelflieger vom NS-Fliegercorps (NSFK) vom Hang des Räpler aufgestiegen sein. Welche NSFK-Gruppe und welche NSFK-Standarte dort geübt hat, ist noch nicht geklärt.

Wie lange der Flugplatz in Fraulautern betrieben wurde, wissen wir noch nicht, werden es aber sicher herausfinden. Wir haben auch bisher lediglich zwei Aufnahmen von dieser Veranstaltung sowie das abgedruckte Programm.

Aus diesem Grund fragen wir nach, ob es noch weitere Fotografien gibt oder sonstige schriftliche Erinnerungen an den Flugplatz „Sand“ und die dort veranstalteten Flugtage.

 

Bitte setzen Sie sich mit den Mitgliedern des Vorstandes in Verbindung.

Bilder Archiv G. Fontaine.

Gedenken an die Evakuierung der Stadtteile Roden und Fraulautern vor 75 Jahren 

(NZ) Am  1. Sept. 2014 jährt sich zum 75. Mal die Evakuierung der Stadtteile Roden und Fraulautern. Kriegsbedingt mussten viele Saarländer ihre Heimat verlassen und  wurden auf verschiedene Regionen Deutschlands verteilt. Sie waren heimatlos. Viele unserer älteren Mitmenschen können  sich noch an diese Zeit und die damit einhergehenden Erlebnisse erinnern.

Aber schätzen wir heute noch ein, was Heimat ist und was sie bedeutet? Der Pfarreienrat der Pfarreiengemeinschaft Saarlouis " Rechts der Saar"  hat sich damit beschäftigt. So ergab sich, das Jahr 2015 unter das Thema "Heimat" zu stellen.

In einem ersten Treffen,  zu  welchem  die Vertreter  der Vereine der Stadtteile Roden und Fraulautern eingeladen waren,  wurde dieses Thema  diskutiert. Es sollen Ideen gesammelt werden, wie das kommende Jahr unter  dem Oberbegriff "Heimat" von den Vereinen und seitens der Pfarreiengemeinschaft gestaltet werden kann.

Auch der Verein für Geschichte und Heimatkunde Saarlouis-Fraulautern e.V. (VGHF) wird  sich  dieses Themas annehmen und sammelt u. a. Informationen der Fraulauterner Bürger, welche  die Evakuierungen  miterlebt haben.

Zum Beispiel wäre von großem Interesse zu wissen:

Wohin wurden die Fraulauterner evakuiert, wie hießen die Ortschaften? Wie liefen die Evakuierungen ab? Wie wurden sie in der Fremde aufgenommen? Was haben sie während dieser Zeit erlebt?
Es wurden auch Kinder in der Fremde  geboren.  Nicht alle, die die Heimat verlassen haben, konnten wieder gesund zurückkehren.

Alle Mitbürger, die uns Jüngeren aus dieser Zeit  noch berichten können , werden gebeten, Ihr Wissen an uns weiterzugeben. Ansonsten gehen Ihre Erlebnisse unwiederbringlich für die nachfolgenden Generationen verloren.   
Der VGHF freut sich über Berichte Ihrer Erlebnisse, Fotos und Urkunden usw. Die Fotos und sonstige Unterlagen werden von uns eingescannt und schnellstmöglich an die Eigentümer zurückgegeben.

Wenn Sie uns bei unseren Nachforschungen unterstützen wollen, wenden Sie sich bitte an:
Guido Fontaine, Telefon 06831/988 661, Walter Federspiel, Josef Feiler, Norbert Zech

Der VGHF bedankt sich für Ihre Mitarbeit!

         

Vereinsraum Torbogen:
Klosterstraße 15
66740 Saarlouis-Fraulautern
______________________

Geschäftsadresse:
Verein für Geschichte

und Heimatkunde

Saarlouis-Fraulautern e.V.
Jahnstr. 93
66740 Saarlouis

"Soziale Stadt"

Auf den Seiten 

www.saarlouis.de und www.fraulautern.net können die ausführlichen Planungen eingesehen werden. 

Zweimal haben wir die 100.000 Besucher schon übersprungen, dass macht uns sehr stolz und wir möchten uns auf diesem Weg bei Ihnen Allen für Ihr Interesse bedanken.

 

Bitte scheuen SIe sich nicht uns über das Gästebuch Anregungen und Fragen zu kommen zu lassen. 

Für Vereinsmitglieder

 

Hier entsteht zur Zeit ein Bereich für Vereinsmitglieder. 

Wir bitten noch um etwas Geduld                               

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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