Besuch im Historischen Museum Wallerfangen zusammen mit dem Stadtverband 

Am Freitag, den 10. Mai 2019, versammelten sich gegen 14:00 Uhr zahlreiche geschichtsinteressierte Mitglieder des Verbandes der heimatkundlich-historischen Vereine Saarlouis e. V. vor dem Historischen Museum auf der Adolphshöhe in Wallerfangen, um unter der Führung von Dr. Peter Winter, dem vormaligen Landrat des Kreises Saarlouis, das Historische Museum Wallerfangen zu erkunden.

 

Die Führung begann im Keller der ehemaligen Schule, die vom Verein für Heimatforschung Wallerfangen e. V. mit hohem Eigeneinsatz vorbildlich zu einem Museum umgestaltet wurde und im September 2015 wiedereröffnet werden konnte.

Foto: Guido Fontaine

Im Keller waren natürlich die bekannten, ja sogar berühmten Funde von Wallerfangen aus der späteren Bronzezeit als Repliken untergebracht. Ganz besonderes Interesse riefen einige Einzelstücke aus dem Hortfund „Eichenborn“ hervor, die im Original im Nationalmuseum St. Germain-en-Laye in Paris liegen. Dieser bedeutende Fund aus der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde nach seiner Ausgrabung vom damaligen Direktor der Wallerfanger Steingutfabrik an den Schwager, den Numismatiker und Archäologen Viktor Simon aus Metz, verschenkt und gelangte nach dessen Tod im Wege der Auktion an das Nationalmuseum. Besonders auch die Anzahl der Funde in Wallerfangen aus der Bronzezeit und auch deren guter Erhaltungszustand beeindrucken.

Ganz besonders beeindruckt waren die Besucher von dem Nachbau eines Klangbleches, das in der Fachliteratur „Tintinnabulum“ genannt wird, durch Stefan Michelberger, einem Mitglied des Vereins für Heimatforschung Wallerfangen. In präziser handwerklicher Arbeit stellte Michelbacher eine Replik dieses einzigartigen, wohl rituellen Bedürfnissen entsprungenen Fundstücks her, das sich von seinem Original (in Paris) in keinem Detail unterscheidet.

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Guido Fontaine

Ganz besonders beeindruckt waren die Besucher von dem Nachbau eines Klangbleches, das in der Fachliteratur „Tintinnabulum“ genannt wird, durch Stefan Michelberger, einem Mitglied des Vereins für Heimatforschung Wallerfangen. In präziser handwerklicher Arbeit stellte Michelbacher eine Replik dieses einzigartigen, wohl rituellen Bedürfnissen entsprungenen Fundstücks her, das sich von seinem Original (in Paris) in keinem Detail unterscheidet.

 

Wie aus der Anzahl der Nachfragen ersichtlich, war diese frühe Zeit der Wallerfanger Geschichte eine der Hauptanziehungspunkte für die Besucher.

 

Dr. Peter Winter konnte sämtliche Fragen erschöpfend beantworten, so dass man aus dem archäologischen Bereich im Keller des Museums hinaufsteigen konnte in die Wallerfanger Geschichte als Hauptort einer Grafschaft, die von dem luxemburger Bereich über die Mosel hinweg sich bis ins Saartal bei Wallerfangen hinzog.

 

Hauptgegenstand dieses zeitlichen Abschnittes war die Grafschaft Wallerfangen und deren Erstbenennung mit Uualdelevingen. Graf Giselbert von Wallerfangen war der Schwager von Herzog Heinrich von Bayern geworden, nachdem dieser die jüngere Schwester Kunigunde des Wallerfanger Grafen geheiratet hatte. Am 14. Februar 1014 wurde Heinrich zum deutschen Kaiser gekrönt. Er ist mit seiner Gattin an der Adamspforte des Bamberger Doms abgebildet.

 

Natürlich kam man auch in diesem Bereich des Museums auf das späte Mittelalter und die Zeit des 30jährigen Krieges zu sprechen, auf die Zeit der Hexenverfolgung aber auch auf die Zeit der Zerstörung Wallerfangens im Rahmen des Neubaues der Festung Saarlouis.

 

Kurz gestriffen werden konnten noch die Gründerjahre der Wallerfanger Steingutfabrik.

Foto: Guido Fontaine 

Eine ausführliche Besichtigung dieses Ausstell-ungsraumes musste diesmal unterbleiben, weil die zwei Stunden Besichtigungszeit im Flug zerronnen waren.

 

Es bleiben also Gründe genug für einen weiteren Besuch im Historischen Museum in Wallerfangen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Guido Fontaine

Foto: Guido Fontaine                Nachbesprechung in der Fischerhütte

2017 Fahrt zur Haut-Koenigsbourg und zum Mont Sainte Odile

Unsere Mitglieder hatten auch dieses Jahr wieder die Möglichkeit an der Tagesfahrt  des Stadtverbandes der heimatkundlich-historischen Vereine Saarlouis teilzunehmen. Sie führte die Teilnehmer, die sich aus den 8 Heimat- und Geschichts- Vereinen zusammensetzten ins Elsass, genauer gesagt zur Haut-Koenigsbourg und zum Mont Sainte Odile

Die Haut- Koenigsbourg - Perle des Elsass mit wechselvoller Geschichte

 

 

Die wechselvolle Geschichte der am Rande der Vogesen im Elsass gelegene Haut- Koenigsbourg weist große Parallelen zu der Geschichte unserer Region auf, auch sie wechselte mehrmals ihre Nationalität zwischen Deutschland und Frankreich.

Die Haut-Koenigsbourg liegt ca.10 km westlich von Sélestat bei Orschwiller und ist mit 500.000 Besuchern im Jahr das meistbesuchte Touristenziel im Elsass.  Auf einem mächtigen Felsen des Vogesen-Buntsandstein thront sie majestätisch in 757m Höhe und bietet einen unbeschreiblichen Blick über die Oberrheinische Tiefebene von Strasbourg bis zum Schwarzwald, an sehr klaren Tagen bis zu den Berner Alpen.

Diese 260m lange Burganlage ist heute hauptsächlich dafür bekannt, dass sie nach dem deutsch-französischen Krieg 1870-1871 als Geschenk der Stadt Sélestat 1899 in den persönlichen Besitz des deutschen Kaisers Wilhelm II gelangte. Dieser ließ sie in den Jahren 1901 bis 1908 durch den Berliner Architekten und Burgenforscher Bodo Ebhardt im mittelalterlichen Stil und als Museum rekonstruieren.

Vor diesem Hintergrund gerät die  jahrhundertealte Geschichte der Haut-Koenigsbourg fast in Vergessenheit.

Die Burg ist eine von 150 mittelalterlichen Burgen am ca 200 km langen Vogesen-Rand, die die Grenze des Elsass, damals Teil des Heiligen römischen Reiches deutscher Nationen, zu  Frankreich hin schützen sollte.

Ihre Geschichte auf dem sogenannten Staufenberg beginnt mit der ersten urkundlichen Erwähnung 774 als eine Schenkung Karls des Grossen. In der ersten Hälfte des 12. Jdt  errichten die Hohenstauffen hier eine Reichsburg,  sie wird 1147 als Castrum Estufin urkundlich erwähnt. Aus dieser Zeit stammen nur noch ein Fenster und ein Tor mit Löwenwappen.

Ab 1192 wurde der Name Kinzburg/Königsburg verwendet und Geschichte nennt im Folgenden eine ganze Reihe von Fürstenhäusern als Eigentümer, Pfandbesitzer und Lehensträger, zunächst die Kaiser aus den bereits genannten Häuser Hohenstaufen und Habsburg, ebenso wie die Herzöge von Lothringen und des Unterelsass, die Landgrafen von Werd, die Herren von Rathsamhausen, von Oettingen und von Berckheim, die Grafen von Thierstein, und die Ritter von Sickingen.

Wappen erinnern bis heute an die Grafen von Thierstein ebenso an die Herren von Rathsamhausen, wie Philippe de Rathsamhausen, Bischof von Strasbourg. Besonders interessant ist für uns in Fraulautern, dass einige Töchter der Familie Rathsamhausen als Stiftsdamen ins Kloster Fraulautern eingetreten waren und von 1757 bis 1773 Marie-Helène de Rathsamhausen, Äbtissin von Fraulautern war.

Danach war die Burg in den Händen der Habsburger bis zum 30jährigen Krieg. Am 7.September 1633 nach 52tägiger Belagerung wurde die Haut-Koenigsbourg durch die Schweden erobert, in Brand gesetzt und nicht wiederaufgebaut. Mit Ende des 30jährigen Krieges wurde Elsass- Lothringen französisch und blieb es bis 1871.

Mit Ende des deutsch-französischen Krieges wurde Elsass-Lothringen wieder dem Deutschen, bzw. Preussischen Reich angegliedert. Zu dieser Zeit wurde die Burgruine bereits ein finanzielles Problem für Sélestat, da es ab dem Zeitalter der Romantik chic wurde, solch verwunschene Orte zu besuchen und Erinnerungsstücke zu entwenden, sodass der Bürgermeister der Stadt die Burg Kaiser Wilhelm II 1899 zum Geschenk machte.

Wilhelm II ließ die Burg als Museum wiederaufbauen, sie war nie als ein Wohnort für ihn geplant. Er hat bei Besuchen in der Gegend drei bis viermal im Rittersaal gegessen aber immer in seinem Palais in Strasbourg gewohnt.

Die neue, alte Burg wurde im Jahr der Fertigstellung mit einer großen Feier, festlicher Musik und historischen Kostümen eingeweiht. Der Bau hatte über zwei Millionen Mark gekostet, die zum großen Teil von Elsass-Lothringen bezahlt werden mussten – die Schenkung an den Kaiser kam die Region also teuer zu stehen.

Bodo Ebhardt ging beim Wiederaufbau mit der erhaltenen Bausubstanz für die damalige Zeit relativ rücksichtsvoll um, sodass sich die Burg immer noch als eine über die Jahrhunderte gewachsene Anlage zu erkennen gibt. Die verhältnismäßig kleine stauferzeitliche Burg mit unregelmäßigem Grundriss auf höchster Stelle des Felsplateaus hat einen durch Ebhardt wiedererrichteten quadratischen Bergfried mit südlich anschließendem Palais, an dem sich eine bereits im Spätmittelalter vermauerte Rundbogenarkade mit Würfelkapitellen erhalten hat. Von Ebhardt neu geschaffen wurde der repräsentative Festsaal ganz im Zeichen des Preußischen Adlers gestaltet und am Kamingitter findet sich der Kommentar Wilhelm II zum Ersten Weltkrieg: „Ich habe es nicht gewollt!“ Ein eigens eingerichteter Saal zeigt kaiserliche Jagdtrophäen, denn noch vor der Museumsfunktion lag der Fokus auf der Preußischen Propaganda: die Größe Wilhelm II sollte repräsentiert werden

Hoch über dem Eingangsportal und unter dem Schutz des Adlers prangt das Wappen der letzten Herren der Burg, der Preussen. Das eigentliche Schloss erreicht man über die Zugbrücke, der bewohnte Bereich kann durch das Löwentor betreten werden. Die Gemächer der Schlossherrin und der Ritter, die Schlosskapelle und der Rittersaal sind heute noch mit Möbeln aus dem 15–17. Jahrhundert ausgestattet und können besichtigt werden.

Nach 1918 wurde von der Französischen Armee mit einer Eselskarawane Sprengstoff auf den Berg gebracht, um die in ihren Augen „steinerne“ Schande zu zerstören. Aber der vehemente Einspruch der Elsässer konnte die Sprengung verhindern. Die Burg war und ist das Symbol des Elsass.

Seit 1919 ist die Haut-Koenigsbourg Eigentum des französischen Staates, seit Januar 2007 des Départements Bas-Rhin.

Nach der Besichtigung der Haut-Koenigsbourg fuhr die Gruppe weiter zum Odilienberg, wo sie bereits zum Pilgeressen erwartet wurde. Typisch Elsass entpuppte sich das sogenannte Pilgeressen als 3-Gänge-Menu in wunderbarer Atmosphäre. 

Ausgeruht und gestärkt konnte der zweite Programmpunkt in Angriff genommen werden, die Führung durch das Kloster Ste. Odile.

Der Mont Sainte Odile - der Heilige Berg des Elsass

 

 

Der Odilienberg oder Mont Sainte-Odile erhebt sich der Nähe der Ortschaften Obernai und Barr im Departement Bas-Rhin am Ostrand der Vogesen im Elsass auf eine Höhe von 763 m über der Oberrheinebene und wird von einer Klosteranlage gekrönt.

Dieser auffallende Buntsandstein-Felsen wurde bereits in keltischer Zeit zum Heiligen Berg mit Quellheiligtum und mythischer Ausstrahlung ausgebaut. Vermutlich stammt aus dieser Zeit die sich am Hang des Berges herumziehende ca. 10km lange Heidenmauer, ein Ringwall aus keltischer Zeit, dessen Funktion, ob militärischer, ziviler oder kultischer Funktion z.Z. noch erforscht wird. Die wissenschaftliche Datierung bisher aus dem 7. /8. Jdt. n. Chr. stammt von aufgefundenen Eichenholzklammern mit denen die Schutzmauer vermutlich beim Bau einer Hohenburg an gleicher Stelle ausgebessert wurden. Auf dem Berg und in der Region finden sich zahlreiche weitere keltische Zeugnisse, dagegen ist aus  römischen Epoche nur das römische Tor erhalten.

Bereits aus  frühchristlicher Zeit stammt das heutige Odilienkloster, dessen Ursprünge eine Hohenburg, erbaut Ende des 7 Jdt., war und welches von der heiligen Odile gegründet wurde. Sehr schnell gesellten sich viele Mädchen zu Odile, um mit ihr ein Leben des Gebets und der Nächstenliebe zu führen. Odile gründete bald ein zweites Kloster in Niedermünster am Fuße des Odilienbergs. Das Kloster auf dem Odilienberg wurde bis ins Mittelalter als Frauenkloster genutzt und später nach der heiligen Odilia, der Klostergründerin und Schutzpatronin des Elsass, benannt. Es avancierte zum Mittelpunkt des elsässischen Geisteslebens. Der Körper der Heiligen befindet sich in einem, noch heute in der Kapelle des Grabes sichtbaren, Sarkophag.

Ab 1661 führten  Prämonstratenser- Chorherren das Haus weiter, nachdem es mit der Zeit verwaist war und bauten es zu einem Wallfahrtsort aus.

Nach der Französischen Revolution wurde das Kloster 1853 vom Bischof von Strasbourg  zurückgekauft und die Wallfahrt wieder belebt, zunächst unter der Leitung der Franziskanerinnen, heute lebt dort ein Konvent der Schwestern vom Heiligen Kreuz.

Nur wenige Reste haben sich aus der im 12. Jahrhundert errichteten romanischen Klosteranlage erhalten. Dazu gehört die Kreuzkapelle am Kreuzgang mit einer stämmiger Mittelsäule, die ein Kreuzgratgewölbe trägt, und die Tränen- und Engelskapelle, die beiden letzten der rings um das Kloster gelegenen Kapellen. Im nördlichen Kreuzgangflügel steht noch ein Bildpfeiler aus dem 3. Viertel des 12. Jahrhunderts mit Darstellungen der Übergabe der Schenkungsurkunde durch Herzog Eticho an die hl. Odilia, der Klosterweihe durch die Äbtissinnen Relindis und Herrad und des hl. Bischofs Leodegar auf der Vorderseite.

Unterhalb des Klosters entspringt in einer Felsgrotte die Odilien-Quelle, deren Ursprung auf die Heilige Odilie zurückgeführt und deren Wasser die Heilung von Augenerkrankungen nachgesagt wird.

Von der Terrasse des Klosters und von den Felsen am Südrand des Odilienberges erlebt man wiederum einen majestätischen Blick in das Oberrheinische Tiefland und zu den Höhen des Schwarzwaldes.

Die Legende der Heiligen Odile

Im 7. Jdt, zur Zeit der Merowinger, herrschte Herzog Eticho im Elsass. Er und seine Frau Beswinda erwarteten ihr erstes Kind. Der Herzog hoffte auf einen Sohn aber zu seiner großen Enttäuschung wurde eine blinde Tochter geboren. Eticho befiehlt sie zu töten, seine Frau jedoch findet einen Weg das Kind ins Kloster Baumes les Dames bringen zulassen. Im Alter von 12 Jahren wurde das Mädchen von Bischof Ehrhard von Regensburg getauft und der Legende nach soll sich bei dieser Taufe das Wunder ereignet haben, dass sie ihr Augenlicht wiedererlangte. Sie bekommt den Namen Odile, das bedeutet "Tochter des Lichts». Einige Zeit später möchte Odile zu ihren Eltern auf die Hohenburg zurückkehren. Hugo, ihr jüngerer Bruder, hilft ihr dabei trotz des Verbotes des Vaters, worauf dieser seinen Sohn in rasender Wut erschlug. Von der Reue ergriffen, toleriert der Vater Odile in Hohenburg und er will sie mit einem Mann seiner Wahl vermählen. Dies lehnt Odilie aus Liebe zu Gott ab und muss erneut fliehen. Der Herzog verfolgt sie bis in den Schwarzwald bei Freiburg wo es zum zweiten Wunder kommt. Der Legende nach öffnete sich ein Felsen um Odile zu beschützen. Nun akzeptierte Eticho das Schicksal und die Berufung seiner Tochter und schenkte ihr die Hohenburg auf dem Odilienberg zur Stiftung ihres Klosters. Auf ihrem Weg von Hohenburg trifft Odile einen blinden und durstigen Bettler und schlägt einen Stein, worauf hier eine heilsame Quelle entstand, die nie aufhört zu fließen, welches das dritte Wunder der Heiligen Odile war

Quellen: 

> Le guide vert Michelin - Alsace-Lorraine , 2010

> www.haut-koenigsbourg.fr    

Tagesfahrt des Stadtverbandes der heimatkundlich - historischen Vereine Saarlouis e.V. 2016 nach Neuf-Brisach

Die erste gemeinsame Fahrt der 8 heimatkundlich-historischen Vereine Saarlouis führte in die "Vauban-Schwesterstadt" Neuf-Brisach. 

 

Erbaut wurde die Festungsstadt im Elsass Anfang des 18. Jahrhunderts vom Festungsbaumeister Vauban, der sie als Planstadt in Form eines Achtecks

 

mit zentralem Exerzierplatz, der heute als Marktplatz genutzt wird, und einem schachbrettförmig angelegten Straßennetz als Idealform einer Festungsstadt anlegte. 

 

Besonders sehenswürdig sind die vollständig erhaltenen Befestigungsanlagen. Neuf-Brisach gehört seit 2008 zusammen mit anderen Festungen in ganz Frankreich zum Weltkulturerbe „Festungsanlagen von Vauban“. 

 

Im Jahre 1697 verlor Frankreich durch den Frieden von Rijswijk den befestigten Ort Alt-Brisach (Breisach am Rhein) an Österreich /Habsburg. Die Konsequenz war, dass das Elsass und somit Frankreich von Huninque bis Strasbourg keinen befestigten Verteidigungsschutz mehr hatte. Ludwig XIV, König von Frankreich beauftragte aus diesem Grund seinen genialen Ingenieur und Baumeister Vauban, dieser Situation abzuhelfen.

 

Sébastien le Prestre de Vauban, Maréchal von Frankreich und Festungsbaumeister hatte bereits 33 neue Festungen in ganz Frankreich gebaut und die Befestigungsanlagen von über 400 Städten und Burgen modernisiert.

Das Gelände bei Neuf-Brisach ist eine Ebene ohne Bodenerhebungen, so dass Vauban nicht nur seine fortschrittlichen Ideen in einer Festung verwirklichen sondern auch innerhalb ihrer Mauern eine Stadt anlegen konnte, die es erlaubte einige Tausend zählende Zivilbevölkerung anzusiedeln.

 

Die Bauarbeiten beginnen 1698 und bereits 3 Jahre später 1701 befindet sich die

Festung in verteidigungsbereitem Zustand. Sie gilt bei ihrer Fertigstellung als die best- befestigte Stadt Europas.

 

Neuf-Brisach wird als Vauban‘ s Meisterstück angesehen. Mit einer achteckigen Grundform ist die Stadt innerhalb der Verteidigungswälle in 48 viereckige Häuserblöcke unterteilt mit schachbrettartigem Straßensystem, wovon 34 Häuserblöcke für die Bebauung mit Zivilgebäuden vorgesehen sind.

 

Die Verteidigung beruht auf 8 Artillerietürmen /Bollwerken mit Artillerieplattformen, diese dienten außerdem den Soldaten als Schutzräume im Falle einer Belagerung. Zwischen den Artillerietürmen befindet sich jeweils der Zwischenwall/Kurtine mit einer Höhe von 9m über der Grabensohle. Jedes Bollwerk wird durch eine Kontergarde geschützt. Vor jeder Kurtine befindet sich ein Zangenwerk dem ein Ravelin /Halbmond vorgelagert ist. Die gesamte Anlage wird durch einen gedeckten Weg umgeben.

Die Außenwände der Wälle bestehen aus rotem Vogesen- Sandstein. Um das Baumaterial aus den Vogesen zu transportieren wurde ein 30 km langer Kanal bis Rouffach /Pfaffenheim angelegt, damit die Steine und das Bauholz per Lastkähne angeliefert werden konnten. Für die militärische Besatzung wurden innerhalb der Wälle 4 Kasernen errichtet.

Um die Ansiedelung für Zivilisten attraktiv zu machen, erhielt jeder Neubürger ein Grundstück innerhalb eines Häuserblocks sowie Baumaterial geschenkt und war 20 Jahre von Steuerabgaben befreit.

In der Mitte der Stadt liegt der Exerzierplatz, von wo alle 4 Stadttore sichtbar sind, Colmaer-, Belforter-, Strassburger-, und Basler Tor. Im Belforter Tor ist das Vauban- Museum untergebracht. Colmar und Belforter Tor sind im Urzustand erhalten, die anderen beiden Tore wurden Anfang des 20. Jdt. aus verkehrstechnischen Gründen abgetragen und in der Durchfahrt verbreitert.

 

Die Festung konnte nie im Sturm genommen werden. 1743 widerstand die Festung einem Angriff der Österreicher. Im deutsch-französischen Krieg 1870 hielt die Stadt einer Belagerung ca. einen Monat stand, wobei sie 9 Tage unter Beschuss lag und nur 15 Gebäude unbeschädigt blieben, bevor der Kommandant kapitulierte. Es gab keine Verluste unter der Zivilbevölkerung, die Schutz in den Kasematten gesucht hatte.

Im II. Weltkrieg lag auch diese schöne Stadt unter dem Bombardement der Amerikaner und wurde stark zerstört, wiederum dienten die Kasematten des Vauban den Bewohnern als Schutz.

Mit Festungsanlagen im Urzustand und wiederaufgebauten Wohnhäusern lädt Neuf-Brisach als interessante und schöne elsässische Stadt zum Verweilen ein und zeigt bis heute das strategische und architektonische Genie von Sébastien le Prestre, Seigneur de Vauban.

Stadtführung mit Martin als "Laubanie, der erster Gouverneur von Neu-Brisach.

 

 

 

Montmédy

 

Montmédy, eine französische Gemeinde mit 2.255 Einwohnern, gelegen im Département Meuse (Lothringen) liegt am Fluß Chiers, ca. 6 km von der belgischen Grenze.

 

Die Stadt war von 941 bis 1364 Mittelpunkt der Grafschaft Chiny, danach gehört sie zum Herzogtum Luxemburg bis sie von Ludwig XIV. unter Sébastian Le Prestre de Vauban im Jahre 1657 erobert und Frankreich einverleibt wurde. Die erste Burg in Montmédy wurde wurde errichtet von Graf Arnold III. von Chiny im Jahre 1221. Im 16. Jahrhundert wurde sie zur Festung ausgebaut. Heute leben noch etwa 80 Menschen in der Zitadelle.

 

Nach der Eroberung durch Ludwig XIV. wurden sowohl die Zitadelle wie auch die Unterstadt nach den bewährten Plänen Vaubans befestigt bzw. die Befestigung ergänzt.

Longwy

 

Longwy, eine französische Stadt mit über 14.000 Einwohnern in dem Département Meurthe-et-Moselle ist entstanden aus der römischen Ansiedlung Longovicum. Sie teilt sich heute in die Unterstadt (Longwy-Bas) sowie die befestigte Oberstadt (Longwy-Haut). Etwa zeitgleich mit Saarlouis wurde die befestigte Oberstadt von Ludwig XIV. angeordnet und von Sébastian Le Prestre de Vauban geplant und erbaut. Die Zitadelle von Longwy gehört seit 2008 zum Unesco-Weltkulturerbe der Festungsanlagen von Vauban.

 

Vereinsraum Torbogen:
Klosterstraße 15
66740 Saarlouis-Fraulautern
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Geschäftsadresse:
Verein für Geschichte

und Heimatkunde

Saarlouis-Fraulautern e.V.
Jahnstr. 93
66740 Saarlouis

"Soziale Stadt"

Auf den Seiten 

www.saarlouis.de und www.fraulautern.net können die ausführlichen Planungen eingesehen werden. 

Zweimal haben wir die 100.000 Besucher schon übersprungen, dass macht uns sehr stolz und wir möchten uns auf diesem Weg bei Ihnen Allen für Ihr Interesse bedanken.

 

Bitte scheuen SIe sich nicht uns über das Gästebuch Anregungen und Fragen zu kommen zu lassen. 

Für Vereinsmitglieder

 

Hier entsteht zur Zeit ein Bereich für Vereinsmitglieder. 

Wir bitten noch um etwas Geduld                               

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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