Orts- Pokal- Schießen 2022

 

 

 

 

Auf Einladung des Schützenvereins St. Hubertus Fraulautern haben drei unserer Mitglieder im Namen des Vereins an dem diesjährigen Dorfpokalschiessen teilgenommen.

 

Es ging um den Spaß und wir wollten damit den Schützenverein unterstützen, da wir aus eigener Erfahrung wissen, wie schwer es nach der Pandemie und der verordneten Isolation ist, die Mitglieder wieder für Vereinsveranstaltungen zu begeistern.

 

Zu unserer kompletten Verblüffung kamen unsere drei Schützen in der Mannschaftswertung ins Stechen um den ersten Platz und unterlagen nur knapp dem Polizei-Hunde-Verein Fraulautern.

 

Wir bedanken uns beim Fraulauterner Schützenverein für einen wirklich lustigen und schönen Tag und unseren Pokal für den 2. Platz. Wir sind nächstes Jahr gerne wieder dabei und wir können es nur empfehlen, ob als Gruppe oder als Einzelperson. Einfach 2023 anmelden und mitmachen.


Foto: G. Fontaine

Geschichte in der Schule - 2022

Auch in diesem Jahr wurden die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen der Grundschule „Im Alten Kloster“ in Saarlouis-Fraulautern gewissermaßen in einem Kompaktunterricht über die Geschichte des Ortes und des Klosters Fraulautern eingehend informiert.

Foto: Walter Federspiel

 

Der Vorsitzende des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Saarlouis-Fraulautern e. V. erklärte den Schülern an drei Tagen – für jede Klasse gesondert – ausgehend von der bekannten Gründungssage des Klosters, dass diese Sage tatsächlich einen wahren Kern enthält, der sich seit den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart durch verschiedentliche archäologische Funde und gewonnene Forschungsergebnisse in der Tat zum großen Teil erhärtet hat. 

Foto: Walter Federspiel

 

Nach einer Führung um und in den Schulgebäuden, bei der die äußerlich erkennbaren Relikte aus der Vergangenheit erklärt wurden, fand im Torhaus Soubise die zweite Hälfte des Unterrichtes statt anhand einer dort vorbereiteten Ausstellung mit Urkunden und Fotografien aus der geschichtlichen Vergangenheit.

 

 

Weil in der Woche vor dem diesjährigen Schulfest (21. Mai 2022) eine Projektwoche „400 Jahre Schulgebäude im Wandel der Zeit“ stattfand, hatten die Schüler Fragen erarbeitet, die sie dem Vorsitzenden stellen konnten.

 

So wurden innerhalb der zwei Stunden zahlreiche Geheimnisse um das alte Kloster gelüftet. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto: Walter Federspiel

 

Foto: Walter Federspiel

 

Für die rege Zusammenarbeit erhielten alle Schüler ein kleines Geschenk seitens des Vereins.

Fraulauterner Teufelsbrücke

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Foto : N. Ney

In Fraulautern hat sich ein kleines Fenster in die Vergangenheit geöffnet. Am neuen Kreisel Richtung Ensdorf wurde bei Straßenarbeiten das sogenannte Teufelsbrückchen wiederentdeckt. Es ist auf Flurkarten von 1859 noch verzeichnet. Es wäre interessant zu wissen wie alte es tatsächlich ist. Es taucht schon in einer Fraulauterner Sage auf im Zusammenhang des Schlosses des Grafen von Tiefenbach.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Quelle: Museum Saarlouis

Bereits auf alten Karten der Festung Saarlouis, wie diese Karte von 1753 ist hier ein kleiner Bach eingezeichnet, der in die Saar fließt. Kurz vor dem Kreisel wurde eine Brücke gebaut um die Straße nach Ensdorf weiter zu führen. Der kleine Bach hatte ein kleines Tälchen gebildet, das auch nach dem Krieg in Richtung Bahngleise vorhanden war. Er beschrieb einen kleinen Bogen und floss dann durch den Dolen unter der Bahn hindurch. Der Dolen an dieser Stelle ist älteren Fraulauterner vielleicht noch begann, denn es gab einen Weg an dieser Stelle hinunter zur Saar mit Unterführung zur Saar, nicht zu verwechseln mit der heutigen Unterführung eingangs Ensdorfs in den Lauternweg. Wie die Brücke ist auch der Fraulauterner Dolen heute zugeschüttet. 

Flurkarte im  Anhang des  Kaufvertrag Johann Hans von 1859 Haus Saarbrückerstr. 138 (Gebäude mit A bezeichnet)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Archiv: N.Ney

Nach dem Krieg war dieser Bach zwischen Teufelsbrückchen und Dolen noch offen und wurde von den Anwohnern nur der „Olig- Bach“ genannt. Der Vorgänger der Kaffeeküche auf der Grube war die sogenannte „Nuddel-Kich“. Hier wurde Nudelsuppe für die Bergleute gekocht und das Spül- und Abwasser wurde durch diesen Bach ungereinigt in die Saar geleitet. Daher hatte das Wasser oft einen Ölfilm (Speiseöl) an der Oberfläche und im Bachbett waren Nudeln zu sehen.

 

Später wurde der Bach verrohrt und mit Schutt zugeschüttet, so dass das ganze Gelände heute eingeebnet ist.

 

Da die B51 / Saarbrücker Straße ein sehr alter Weg nach Saarbrücken ist, ist zu vermuten, dass auch diese Brücke sehr alt ist. Wann der zu sehende Bogen erbaut wurde, wäre eine Aufgabe des Denkmalamtes.

 

Die Sage:

 

Auch Fraulautern hat seinen Schimmelreiter - Der Reiter auf der Teufelsbrüche

 

In der Gegend des Tiefenbach zwischen Fraulautern und Ensdorf stand in alter Zeit ein prächtiges Schloss, lange bevor die Festung Saarlouis und das Kloster Fraulautern erbaut worden waren. Man findet die Bezeichnung Tiefenbach bis heute in den Flurnamen zwischen Fraulautern und Ensdorf.

 

Der Graf, der es bewohnte war unermesslich reich und in den Dörfern rundherum sehr gefürchtet. Er war als jähzornig und grausam bekannt. Er hatte eine sehr schöne Gemahlin, die er eifersüchtig bewachte und wer sich unerlaubter Weise in die Nähe des Schlosses verirrte und vom Grafen aufgegriffen wurde, den erwartete ein grausiges Schicksal. Erst peitschte und züchtigte der Graf ihn bis er zu Boden sank, dann lies er ihn in ein dunkles Verlies werfen, aus dem es kein Entrinnen gab.

 

Einst kamen fremde Heerscharen und tötetet den Grafen und machten das Schloss dem Erdboden gleich. Die schönen Gemahlin des Grafen, um deren Willen er niemand an das Schloss kommen ließ, weil er von Eifersucht besessen war, war nun frei und verließ den Ort.

 

Eine kleine Brücke über den Sumpf des Tiefenbach wurde seit jener Zeit als Teufelsbrücke / Teufelsbrückchen bezeichnet, weil der Graf, der so oft hinübergeritten war, schon zu Lebzeiten als Teufel bezeichnet wurde. Nach seinem gewaltsamen Tod begann es um das zerstörte Schloss zu spuken. In jeder Nacht konnte man einen Reiter auf einem schneeweißen Pferd durch die Wiesen und über die Brücke reiten sehen. Auch im Tode gab der eifersüchtige grausame Graf seine Jagd auf das Volk nicht auf. Wehe dem den er hier antraf. Er schlug solange auf ihn ein bis er tot vor ihm lag. So machte man von alters her lieber einen Bogen, als dass man nachts dort vorbei ging.

 

Kein Stein bezeugt heute wo das Schloss gestanden hat, aber in den Dörfern der Umgebung warnten noch um 1900 die Eltern ihre Söhne, die in die Kreisstadt freien gingen, nur ja nicht spät und alleine über die Teufelsbrücke zu gehen, damit sie nicht dem gräflichen Schimmelreiter in die Hände fielen, denn der sei auf junge Freiersleute nie gut zu sprechen gewesen. So mancher junge Mann, stand gehörig Angst aus, wenn er trotz Ermahnung der Mutter zu lange in Saarlouis geblieben ist und allein über die Teufelsbrücke in der Tiefenbach heimwärts gegangen ist.

 

(Quelle: frei nacherzählt, nach Karl Lomeyer, „ die Sagen der Saar, Gesamtausgabe 2012“. - Lohmeyer war Kunsthistoriker und begann 1920 systematisch Sagen in der Bevölkerung zu sammeln. 1928 erschien sein Buch „Die Sagen von der Saar, Blies, Nahe, vom Hunsrück, Soon- und Hochwald“ es wurde 1035 neuaufgelegt und löste eine Welle der Begeisterung und viele Zusendungen von Sagen und Legendenerzählungen an den Autor aus. Bedingt durch den Krieg, kam es erst 1952 zur erweiterten Neuauflage unter dem Titel „Die Sagen der Saar von der Quelle bis zur Mündung“. Mit Ergänzungsband 1955. 2012 kam es zu einer Neuauflage durch den Geistkirch- Verlag).

Marienkrone vor dem Absturz gerettet

Durch den Sturm in der Nacht zum Donnerstag, den 21 Oktober 2021, wurde die auf dem Marienturm (Kirchturm) unserer Pfarrkirche Hl. Dreifaltigkeit Saarlouis -Fraulautern angebrachte Marienkrone massiv in Mitleidenschaft gezogen. Offenbar war der Aufsteckschuh des Turmaufsatzes infolge der Windkraft gebrochen, so dass er, kurz vor dem Absturz aus 45 m Höhe, gerade noch in der Dachrinne festklemmte, nur noch gehalten vom Blitzableiterkabel.

 

Früh am Morgen war bereits die nähere Umgebung des Turmes abgesichert worden, drohte doch die schwere Krone bei weiteren Windstössen herabzufallen und weiteren Schaden anzurichten.

 

Am Freitag, dem 22.Oktober 2021, konnte dann das Objekt mit Hilfe eines Spezialkrans geborgen werden. Die Umsicht der beiden Arbeiter, die mit der Bergung beschäftigt waren, verhinderte weitere Beschädigungen.

 

Die Bilderfolge zeigt den Ablauf der Bergung

Fotos : Guido Fontaine

Ein grosser Aufwand mit einem Spezialkran und Sicherungskorb.

 

Früher, das heißt nach der Einrichtung des Kirchturms in 1955, gab es das nicht. Da ist man einfach auf den Turm geklettert und hat das Ding festgemacht.

                                             Foto: Archiv Guido Fontaine

Ein weiteres Kurzgedicht : Postverbindung - La Poste

Das folgende kürzere Gedicht geht auf die Postverbindungen von Saarlouis ein und stellt fest, dass nur eine Postlinie, nämlich die von Merzig nach Saarbrücken, die Stadt Saarlouis durchquert. Die andere Postlinie ist schon seit den Anfängen des 18. Jahrhunderts der Zubringer zu der Linie Straßbourg-Paris, der Dilligence, die nur durch die Porte de France nach Saarlouis hineinfährt und durch das gleiche Tor wieder hinaus, also die Stadt nicht tatsächlich durchquert.

 

 

La Poste.

Van Metz kommt seul la Dilligence

On geht ren par la porte de France,

En enzig Poscht traverse la ville,

Se kommt doucement on saht net vill.

Voulez-vous savoir, wer die sei?

De Meerziger Poscht on sen ihr drei;

Porte-manteau, Peert, on Poschtillon,

Der macht en Gesicht wie en capon.

Noch etwas zu den Gedichten in Saarlouiser Mundart                                  - der Saarlouiser Sprach-Mischmasch

Wir haben jetzt schon einige Gedichte in Saarlouiser Mundart veröffentlicht, die aus einer Melange zwischen Deutsch und Französisch zwischen 1806 und 1816 gedichtet worden sind, zu einer Zeit, als es Fraulautern als Verwaltungseinheit noch nicht gab. In dem Gedicht „Les environs“ ist deswegen auch Fraulautern umschrieben mit „Loutre“ und „Kerchhofen“. Die Reihe wird von uns weiter fortgesetzt.

 

Die Veröffentlichung dieser Gedichte sollte zu Diskussionen anregen und das ist inzwischen auch geschehen. Einige meinten, dass die Sprache des Gedichtes „künstlich“ sei, also nicht wirklich die damalige Sprachweise in Saarlouis und damit auch in Fraulautern wiedergibt. Saarlouis war sicherlich mehr noch französisch geprägt, als die Nachbarorte. Es kann daher nicht überraschen, dass die Gedichte das auch so wiedergeben. In dem Buch „Bilder aus den Neuen Reichslanden und aus dem südwestlichen Deutschland“, erschienen 1895 in Leipzig, wird auch auf die Mundart in Saarlouis eingegangen. Ein Auszug aus diesem Buch mit dem schon bekannten Gedicht „La ville“ sehen Sie hier. Die Volkssprache in Saarlouis wird dort als „Mischmasch“ bezeichnet. Das bedeutet, dass in Saarlouis damals tatsächlich auch so gesprochen wurde, wie es geschrieben ist.

Um das näher zu erläutern, füge ich noch einige Auszüge aus einer Veröffentlichung bei, die von Soldatendes 40. Füsilier-Regiments „Hohenzollern“, das ab 1851 in Saarlouis stationiert war, stammen.

 

„Saarlouis ist wie gesagt ein kleiner Ort am linken Ufer der Saar, in einer weiten Ebene, welche nur gegen Westen zu von niedrigen Höhen begrenzt wird, gelegen; die Festung sieht aus wie ein Schmuckkästchen und auch die Stadt präsentirt sich mit ihren 2 breiten, wenn auch nicht langen Hauptstraßen und dem großen mit Linden-Alleen umgebenen Marktplatze leidlich genug. Auf letzterem concentrirt sich zumal an Markttagen alles Leben; die Alleen dienen zur gewöhnlichen Promenade, die ungepflasterten Carrées zu Exercierplätzen und mehrere Kaffeehäuser an demselben zum Hauptsammelplatze der Offiziere und der wenigen mit Letzteren verkehrenden Honoratioren der Stadt.

Die Kasernen liegen längs des Hauptwalles und umschließen die Stadt in regelmäßigem Sechseck; meist noch aus französischer Zeit herrührend, haben sie ein ziemlich düsteres Aussehen. []

 

Obschon die Garnison Saarlouis besser ist als ihr Ruf, so war doch der Contrast zwischen dem reizend gelegenen Mainz, mit seinem großstädtischen Leben und dem kleinen, obwohl als Festung wichtigen Grenzörtchen, gar zu bedeutend, um nicht alle Schattenseiten einer kleinen Garnison im stärksten Maße zu empfinden. Wohl alle Offiziere und Unteroffiziere sehnten sich nach dem soeben verlassenen Aufenthalte zurück und es verging längere Zeit, ehe sie sich mit ihren Ansprüchen den beschränkteren Verhältnissen angepaßt, auch diesen ihre Annehmlichkeiten abgelauscht hatten. Saarlouis war und ist aber nur eine Militär-Colonie, da in gewöhnlichen Fällen die Stärke der Besatzung der Civilbevölkerung fast gleich kommt, dieselbe aber in Ausnahmefällen, bei Mobilmachungen, Erhöhungen des Etats u. s. w. übersteigt.

Merkwürdigkeiten besitzt die Stadt nicht, es müßten denn die sein, daß die Festung von dem berühmten Festungsbaumeister Vauban unter Louis XIV. angelegt und die Stadt dem on dit zu Folge bei ihrem Entstehen von entlassenen Sträflingen und Pariser Damen recht zweifelhafter Art bevölkert worden ist, ein Punkt, gegen den jedes Saarlouiser Kind aufs Aeußerste eifert und den es nimmer zugiebt, wenn die Rede darauf kömmt.

 

Auch daß der französische Marschall Ney hier geboren ist (das Haus ist durch eine Steintafel bezeichnet), kann als Merkwürdigkeit gelten, denn der Saarlouiser ist stolz darauf, wie er denn überhaupt seine französische Nationalität nicht verleugnet und wenigstens beim Einrücken des Regiments noch viele Sympathien für den westlichen Grenznachbar hegte. Selbst in der Sprache, ein Gemisch zwischen französisch und deutsch, die selbst von Gebildeten nicht selten im Verkehr mit der Bevölkerung gebraucht wird, drückt sich die Abstammung aus, ja in den besseren Kreisen gilt die französische Sprache noch immer als Umgangssprache, wenn gleich das Deutsche gesprochen und verstanden wird.

 

Das Preußische Offizier-Corps war hauptsächlich auf sich angewiesen, da Civilfamilien, welche der Offizier hätte besuchen können, nur in spärlicher Anzahl vorhanden waren und die Wenigen selbst in ihren französischen Sympathien, welche sie selbst dazu brachten, ihre Söhne dem französischen Militärdienste zu widmen, wenig zugänglich waren. Ausnahmen fanden wohl statt, doch waren sie im Ganzen genommen selten und entsprangen dann aus dem Wunsche ihren Töchtern die langen Winterabende durch gesellige Vergnügungen zu verkürzen, wobei aber intimere Annäherungen des preußischen Offiziers so viel als möglich vermieden wurden. Französische Offiziere waren in den meisten Fällen die bevorzugten Freier.

 

Für geistige Genüsse war wenig Stoff vorhanden; hin und wieder wurde wohl eine vagirende Theatertruppe in das Städtchen verschlagen und öffnete dann Thalias-Tempel dem kunstsinnigen Publikum oder ein irrender, halb verhungerter Künstler wagte einige Angriffe sowohl auf die Ohren als Geldbörsen der Einwohner, im Ganzen gehörte das aber zu den Seltenheiten und wollte das Offizier-Corps diese Genüsse der großen Stadt in Saarlouis haben, so mußte es in seinem eigenen Kreise die Künstler suchen; […]

 

So waren die Verhältnisse in dem Städtchen beschaffen, welches das Regiment auf ein Decennium als seine Garnison inne hatte. Auch in der Gegenwart haben sie sich nicht viel geändert, wenn gleich die Eisenbahn Saarlouis einigermaßen dem Weltverkehr näher gebracht und ein regeres geschäftliches Leben Platz gegriffen hat.

 

Wie sich aber der Mensch an Alles gewöhnt und schließlich mit dem Geringsten zufrieden ist, wenn er es nicht besser haben kann, so wußte auch hier der soldatische Humor siegreich gegen alle Schattenseiten anzukämpfen, welche Saarlouis darbot.

 

Der Dienstbetrieb war, wie ich schon angedeutet, in Folge der geringen räumlichen Ausdehnung, bequemer wie anderswo.

Die Exerzierplätze lagen in und dicht bei der Stadt und selbst der zu größeren Exerzitien benutzte „Sand“, der übrigens seinen Namen in der That verdiente, war kaum ¾ Stunde von der Garnison entfernt. So lange das Regiment noch die gewöhnlichen Perkussions-Gewehre hatte, reichten die hier von Seconde-Lieutenant von Holleben erbauten Scheibenstände aus, die zu frequentiren bei drückender Sonnengluth, gegen welche auch nicht der geringste Schutz vorhanden war, gerade nicht zu den größten Annehmlichkeiten gehörte.“

Noch´n Gedicht

Hier ein weiteres Gedicht über den schönen Platz im Zentrum der Festung, auf den Saarlouis einmal so stolz war und der heute nur noch zum Abstellen von Autos dient.

 

La Place

 

Endlich au bout de la Brenngass

découvré’t mer de face en face

All Freed d’un petit paradis.

Das de Marktplatz von Saarlouis,

Der es viereckig et bien carré

Entouré’t met Bäm bien taillés

Wo all de leit vont se promener.

Se sen gerangé’t en belles allées.

An jeden Ecken es en Borm,

De es commode et de belle forme.

All de vier Bormen fournissent l’eau

En ihr quartier par un tuyau

Wannt net grad es promptement

So es et doch wenischt lentement.

De Parrkerch avec son clocher,

All de Häuser comme des palais,

Et Rothaus et l’gouvernement

Embellir’n de Mark joliment.

Noch ein Gedicht in Saarlouiser Mundart :

Dieses Gedicht handelt von der Stadt, den Straßen und den Vergnügungen in der Festung Saarlouis.

 

 

La ville.

En entrant durch de französisch Poort,

Dann avancé’t une grandeur

Van Häusern de la même hauteur,

Die all gebaut solidement,

Netvan geschter on haut surement.

Partout gesieht mer des marchands,

Vill Boutique’n van de commerçants.

All de Gassen senn comme il faut,

Schnurgrad getiré’t au cordeau.

De daitsch Gass et la rue de France.

Die han emohl de préférence.

D’Aschtiner-Gass (Augustiner) et du soleil

Sen de längscht Gassen et les plus belles.

Et sen noch Gassen zu Saarlouis,

Die sen fréquenté’t en partie;

De Soppengass on de Schirbelgass

Machen figure de la première classe.

Près de la prison es d’Aulnergass

Die es malpropre on toujours nass;

De drei Treppengass sèche et nette

Macht gros commerce même en lunettes,

Percale, mousseline toutes sortes de draps

Leder, Papier et caetera

Rue de Thionville et de l’Arsenal.

Do es Danz, bastringue et grand bal,

bal d’invitation, bal d’hospice

Met pâtisserie van Madame Knisse,

Limonade, orgeade de Madame Marque

Met vin étranger, der es stark.

Trenken en de salle de Burette

Mossié’n, Mamsellen et fillettes

Se machen sofort la causette,

Van Leyer, savoyard, marmottes,

en un mot van all Loschtbarkett,

wobei so gross Anhänglichkett.

Mossieen, Mamsellen et fillettes,

Der Herr Paschtor et son vicaire

Em Kloster seul entendent bien clair.

Ganz entouré‘ et van d’sanctuaire,

Militaire et plaisirs divers

Es mer oft getroublé’t par tentation,

Wie saint Antoine et son cochon.

Tor des Monats in Fraulautern - auch schon Geschichte

Am 24. Juli 1971 schoss Peter Braun vom SV 09 Fraulautern auf dem Sportplatz „Großer Sand“ in der ersten Runde des DFB-Pokals Süd-West gegen den FC Homburg mit einem fulminanten Volleyschuss das Tor zur 1:0 Führung. Fraulautern war damals amtierender Fußball-Saarlandmeister. Das Spiel endete 1:1. Weil es sich um ein Pokalspiel handelte, musste das Spiel wiederholt werden. Das Wiederholungsspiel ging für Fraulautern leider verloren.

Weil zufälligerweise ein Fernsehteam auf dem „Großen Sand“ war, konnte das Tor von Peter Braun in die Verlosung zum Tor des Monats Juli 1971 kommen. Es war das 5. Tor des Monats und das 1. Tor des Monats, das von einem Amateur erzielt wurde. Die Plakette konnte Braun nicht persönlich in der Fernsehsendung in Empfang nehmen, weil am nächsten Tag ein weiteres wichtiges Fußballspiel anstand.

Gedicht in Saarlouiser Mundart                                                                       (aus den Jahren zwischen 1810-1816)

Aus einer Sammlung von 10 Gedichten in Saarlouiser Mundart, von denen die meisten von der Stadt Saarlouis selbst handeln, die vom französischen König Louis XVIII. im 2. Pariser Frieden (20. November 1815) an Preußen abgetreten wurde und in der man noch überwiegend französisch sprach, soll hier ein Gedicht vorgestellt werden, das von der „Geent“ (Gegend) der Stadt handelt. Demzufolge trägt es auch die Überschrift „Les Environs“ (die Umgegend).

 

Für die Fraulauterner ist interessant, dass das Wort „Fraulautern“ (noch) nicht vorkommt. Unser Ortsteil erhielt erst seinen Namen Fraulautern als er nach dem angesprochenen 2. Pariser Frieden von der preußischen Verwaltung als selbständige Gemeinde eingerichtet wurde. Bis dahin gab es die beiden Ortsteile „Loutre“ und „Kirchhofen“. Zwar wurde das adlige Augustinerinnenkloster (gegründet 1120) schon früh Frauwen-Lauteren genannt. Dieser Name blieb aber auf das Kloster und den Klosterbering beschränkt. Die eben genannten beiden Ortsteile wurden erst zu „Fraulautern“ mit Wirkung vom 1. Dezember 1815 (Übergabe der Festung Saarlouis samt Bannmeile an die preußischen Truppen).

 

Die Neueinteilung des nunmehr preußisch gewordenen Gebietes fand am 16. Januar 1816 statt. Fraulautern wurde Sitz der Bürgermeisterei; zur Bürgermeisterei Fraulautern wurden weiter die Gemeinden Roden, Ensdorf, Hülzweiler und Griesborn zugeschlagen. Am 18. August 1816 kamen als weitere Gemeinden Dillingen und Pachten hinzu. 

 

Les Environs.

 

Sein Geent es très agréable,

Er hat schen Wiesen et beaucoup de sable,

Entroié’t met Berg, mais fort sain

On Leit charmanten en de bassin.

De Lemberg avec le Hanselberg

L’four à chaux, d’Altschloss, d’Geissberg,

Es gefft ach plusieurs gros villages

Do macht mer ach beaucoup de tappage.

Besonnerscht de fétes et les dimanches

Dann gesitt mer Mamsellen sans manches,

Die fihren de Buwen au bastringue,

On spillen per sloquit per berlinque.

De Dörfer han vill industrie,

On dat es gut for Saarlouis.

En de Parr van Monsieur Groby

Es en alt capucinerie;

Mais le feu a pris, dat es schad,

Do hat mer gebrennt bei Daa on Naat

Beaucoup d’Schnips pour l’infanterie

On de Schnaps for de cavallerie.

En de Parc van Monsieur Pontry

Es net nur en imprimerie

Mais en Eisenschmelz on papetrie,

Vis à vis’iwer de Saar

Es en fayencerie ganz à part,

Do macht mer fayence à la mode,

antique, moderne on ganz commode,

Dobei es en raffinerie

Mais net sucre de canarie.

Jetz de Derfer des environs.

Die enen sen lang die annern ronds

De Ower- on der Onnerstai,

Berus, Forwiller, sen ach zwei,

Warrgassen, Bous on Wellingen,

Roden on Paten on Dillingen,

Loutre Kerchhofen, Vaudrevange

Do denkt mer oft une bonne revanche.

Beaumarais ainsi que Lisstroff,

Et juste vis à vis leit Enstroff,

Bourgdaufin, Nauhof et Picard,

de Holzmill, Lohmill on Hussard,

Ach de sencen van Souty-Beaumont,

Dat senn Promenaden tout au long,

Gerfhäuser, Wäschhaus, Quatrevents,

Of de capucinerie seulement

Dat es de Geent van Saarlouis,

Der se mohl gesitt en est ravi.

Die römischen Götter von Fraulautern

Das rheinische Landesmuseum Trier hat in der Trierer Zeitschrift Nr. 81 (2018), die kürzlich erschienen ist, einen Aufsatz veröffentlicht unter dem Titel „Der Hortfund römischer Bronzestatuetten aus Saarlouis-Fraulautern von 1928“. Der Aufsatz ist zweigeteilt. Der erste Teil von dem im Januar 2011 verstorbenen Andrei Miron beschäftigt sich mit den Umständen des Fundes, dem Urteil von Zeitgenossen und Fachleuten über den Fund und insbesondere auch mit der anschließenden Kriminalgeschichte.

 

Denn für den Finder, den damals minderjährigen Ernst Hennrich und seinen Vater, endete der Zufallsfund beim Ausheben einer Baugrube tatsächlich vor Gericht, weil die hinzugezogenen Gutachter wegen des guten Zustandes des Hortfundes anfänglich von einer Fälschung ausgingen. Im zweiten Teil des 61seitigen Aufsatzes bewertet Annemarie Kaufmann-Heinimann vom archäologischen Seminar der Universität Basel die Ikonografie und Funktion der in Fraulautern gefundenen Bronzestatuetten und vergleicht diese mit anderen Götterstatuetten, die in den Museen von Budapest, Avignon bzw. im britischen Museum in London ausgestellt sind.

 

Nach ausführlicher Beschreibung der Fraulauterner Funde kommt sie schließlich zu dem Ergebnis, dass der Statuettenfund aus Fraulautern sich durch seine Zusammensetzung und die außergewöhnliche Statuette des jugendlichen Jupiter von anderen Hortfunden im Umkreis (unter Einschluss von Schwarzenacker) abhebt. Der sehr reich bebilderte Aufsatz ist ein Muss für jeden geschichtsinteressierten Fraulauterner und eine wertvolle Ergänzung der bisherigen Betrachtungen römischer Ansiedlungen in der Saargegend.

 

Das Buch kann natürlich beim rheinischen Landesmuseum in Trier sowie bei allen Buchhandlungen erworben werden (ISBN 978-3-944371-11-5).

2019 - Bergmännische Tradition wird weiterhin gepflegt

Foto: Guido Fontaine                               Aufstellung zum Einzug mit französischen Gästen

Am Montag, den 17.Juni 2019 beging der Berg-und Hüttenarbeiterverein "St. Barbara" Saarlouis- Fraulautern 1861 e.V. traditionsgemäß den Kirmesmontag (fer.2 post festum ss. Trinitatis).

Foto: Guido Fontaine                                 Ankunft vor der Kirche

Der Kirmes Montag begann auch in diesem Jahr mit einem Gottesdienst, der vom Brass-Ensemble der Bergkapelle an der Saar musikalisch mitgestaltet wurde. Vom Vereinshaus ging man gemeinsam mit Fahnenabordnung zur Kirche. Mit dabei war auch der Sängerbund Saarlouis-Fraulautern e.V. mit Frauen- und Männerchor.

 

Diese Tradition, den Kirmesmontag mit Gottesdienst und Frühschoppen zu gestalten, besteht seit 1861. Auf entsprechende Anfrage an das bischöfliche Generalvikariat hatte der Pastor von Fraulautern am 25. Juni 1861 die Mitteilung erhalten, dass die Stiftung eines Segenamtes genehmigt werde und dass für Ministratur und Orgelbegleitung ein Kapital von mindestens 95 Rthlr. erforderlich sei.

Foto: Guido Fontaine      Auszug

 

Seit dieser Zeit wird von den Bergleuten dieser Brauch fortgeführt. Später kamen noch das Eisenwerk Fraulautern AG dazu und wiederum etwas später der Sängerbund 1872 Saarlouis- Fraulautern e.V.. 

Foto: Guido Fontaine      Auszug

 

Nachdem das Eisenwerk diese Tradition aufgegeben hat, gestalten die beiden anderen Vereine das anschliessende Frühschoppen-konzert mit Musik und Gesang. 

Foto: Guido Fontaine      Auszug

 

Dabei waren weiterhin der Musikverein "Nachtigalltal Ihn" sowie - bereits seit Jahren - der MGV 1909 Harmonie Saarlouis- Fraulautern.

 

Zu dieser Veranstaltung waren sämtliche Mitbürger bei freiem Eintritt eingeladen.

Foto: Guido Fontaine      Klaus Hiery

 

In diesem Jahr gab es noch einen besonderen Grund zum Feiern. Der vormalige Pastor Rolf Dehm feierte die Messe als Dankamt zur Vollendung seines 80. Geburtstages. Obwohl vorher nicht großartig angekündigt, gab es in der anschliessenden Veranstaltung doch eine stattliche Anzahl von Gratulanten, die Rolf Dehm zu seinem Geburtstag gratulierten und ihm ihre guten Wünsche entgegenbrachten.

 

Der Verein für Geschichte und Heimatkunde Saarlouis- Fraulautern e.V.  schließt sich diesen Glückwünschen an !

Foto: Guido Fontaine:   

Pastor i. R.  und Ehrenhauer Rolf Dehm nach dem Dankamt

Fotos : Guido Fontaine 

Sängerbund auf dem Rückweg zum Vereinshaus (rechts) mit Vorsitzenden Martin Labitzke

Foto: Guido Fontaine

              OB Peter Demmer, Klaus Hiery, Rolf Dehm, Ehrenbürger Erich Pohl

Zu Gast beim Berg- und Hüttenarbeiterverein 

Der Verein für Geschichte und Heimatkunde Saarlouis-Fraulautern e. V. war am Mittwoch, den 10. April 2019, zu einer Nachmittagsveranstaltung als Gast beim Berg- und Hüttenarbeiterverein eingeladen, um dort über „Fraulautern – wie es einmal war“ im Rahmen einer Bildpräsentation aus dem Vereinsarchiv zu erzählen. Beschränkt wurde die Darstellung auf das 19. und 20. Jahrhundert und dabei vor allem auf die Zeit der Industrialisierung und den Beginn der sog. Sozialen Revolution. Es war die Zeit der Entwicklung der Fraulauterner Firmen, der Vereine und der Ausprägung vieler Bauten, die teilweise auch noch heute das Straßenbild zieren. An vielen Darstellungen war aber auch erkennbar, wie sehr sich doch einzelne Gebäude im Rahmen des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg verändert haben. Diese Themenschwerpunkte wurden anhand von Bildquellen angesprochen und diskutiert. Dabei kamen auch Details zur Sprache, die dem Einen oder Anderen noch nicht bekannt waren und auch von den Mitgliedern des Heimatvereines zur Bereicherung seines Archives fleißig notiert wurden.

 

Der Verein für Geschichte und Heimatkunde bietet auch anderen Vereinen an, solche geschichtlichen Nachmittage mitzugestalten.

Ehrenmitglied Erich Pohl feierte den 90zigsten

Erich Pohl, seit Juni 2013 wegen seiner besonderen Verdienste um seine Heimatstadt Saarlouis deren Ehrenbürger, konnte am 30. Januar 2019 im bis zum letzten Platz gefüllten Vereinshaus Fraulautern seinen 90zigsten Geburtstag mit seiner Familie, seinen beruflichen, sportlichen und politischen Wegbegleitern und seinen Freunden feiern. Eigens zu diesem Fest gekommen waren auch Vertreter aus den Partnerstädten St. Nazaire und Eisenhüttenstadt, um dem Initiator und Motor der Saarlouiser Städtepartnerschaften die Glückwünsche aus den Partnerstädten zu überbringen. Einen ganz besonderen Rahmen für diese Feier stellte in musikalischer Hinsicht die Band der Lebenshilfe; weitere musikalische Darbietungen im offiziellen Teil der Geburtstagsveranstaltung boten die örtlichen Chöre. Der Jubilar dankte über seine Enkelinnen für die ihm gewährte Freude, mit ihm zusammen gefeiert zu haben und lud dann ein zum „inoffiziellen“ Teil des Abends, einem herrlichen Buffet. Der Rahmen der Veranstaltung, nämlich das Feiern zusammen mit der Lebenshilfe, war von Erich Pohl auch bewusst gewählt, denn er verzichtete ganz bewusst auf persönliche Geschenke und bat um Spenden für sein Lebenswerk.

Verleihung des Josef -Gessner- Preises  an Josef Feiler

Wir sind sehr stolz, dass vom CDU- Stadtverband und der CDU- Stadtratsfraktion im Rahmen ihres diesjährigen Neujahrsempfanges im Theater am Ring, Saarlouis der Josef-Gessner-Preis an unser Mitglied Josef Feiler vergeben wurde

 

Josef Feiler wird dieser Preis für besonderen gesellschaftlichen Einsatz um unseren Stadtteil Fraulautern verliehen. Er engagiert sich seit langem, neben vielen anderen Bereichen, besonders in der Verkehrsproblematik Fraulauterns und war der Initiator zum Bau der Bergestrasse. Er hat sich zum neuen Projekt der "Sozialen Stadt" in beratender Funktion zur Verfügung gestellt und kämpft seit Jahren in verschiedenen Gremien um das "Brücken-Problem" Fraulauterns. Auch für unseren Verein findet Josef Feiler immer Zeit und Lust, sich an der Forschung der Geschichte zu beteiligen und interessante Vorträge auszuarbeiten.

 

Mit dem Josef-Gessner-Preis will die Stadt Saarlouis besonders herausragende Leistungen im Bereich bürgerschaftlichen Engagements würdigen. Josef Gessner war der erste Stadtverbandsvorsitzende der CDU Saarlouis und Gründer der Bürgerhilfe Saarlouis. Durch sein jahrzehntelanges Wirken in der Politik, im Vereinsleben, vor allem aber im sozialen Bereich mit der von ihm gegründeten Bürgerhilfe, zeigte er stets vorbildliches ehrenamtliches Engagement.

 

Neben der Ehrenurkunde erhielt Josef Feiler für sich und seine Ehefrau eine von der CDU Saarlouis und dem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier gestiftete Reise in die Bundeshauptstadt Berlin.

"Tag der offen Tür" im Rahmen des Schulfestes

Am Samstag, 26. Mai 2018, im Rahmen des diesjährigen Schulfestes, das die Grundschule "Im alten Kloster" Saarlouis-Fraulautern im Turnus von zwei Jahren durchführt, hatte der Verein für Geschichte und Heimatkunde Saarlouis-Fraulautern e. V. seine Türen zum Vereinsgebäude im Torhaus Soubise geöffnet und dort eine Ausstellung installiert mit markanten Gebäuden und Firmen aus der Fraulauterner Geschichte. Dieser "Tag der offenen Tür" sollte Kinder und Eltern mit der Tätigkeit des Vereins bekannt machen und gerade den Eltern ermöglichen, einmal die Räume zu besichtigen, an denen sie als Kind im Rahmen ihres Schulweges ständig vorbeigelaufen sind, ohne dass sie die Möglichkeit hatten, die Räume zu betreten. Der Verein hatte ein kleines Ratespiel eingerichtet, dessen richtige Lösung mit einem T-Shirt belohnt wurde.

 

Mit dieser Initiative, die auch schon der Vergangenheit durchgeführt wurde, sollten die Kinder auf die Vergangenheit des Ortes angesprochen werden, was ersichtlich auch gelang. Von einem Grundschulkind kam daher nach dem Blick auf die damals sehr stattlichen, inzwischen aber durch den Krieg zerstörten Gebäude spontan der Ausruf: Das war alles früher viel schöner!

 

In dieser Woche noch wird der Verein für die Abschlussklassen der Grundschule "Im alten Kloster" eine Geschichtsstunde abhalten, um den Schülern die wesentlichen Punkte der Ortsgeschichte noch näher zu erläutern.

 

 

 

Die Fotografien zeigen die Ausstellung im Torbogen Soubise vor dem Publikumsansturm.

 

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Hexennacht

In der "Hexennacht", also in der Nacht zwischen dem Angelusläuten am Vorabend und dem Angelusläuten am Morgen des 1. Mai, so glaubte man früher vorzugsweise in ländlichen Gebieten, waren die Hexen zu ihrem Hexen-Sabbat unterwegs und stifteten auf ihren Zügen allerlei Schaden. Die Bauern achteten darauf, rechtzeitig von den Feldern nach Hause zu kommen, so dass das Vieh am 30. April versorgt und sicher im Stall stand; die Türen wurden verrammelt und mit Weihwasser besprengt, um die Hexen davon abzuhalten, dem Vieh zu schaden. Lange saß man noch in der Stube und achtete darauf, ob nicht etwa verdächtige Geräusche auftauchten, aus denen man entnehmen musste, dass die Hexen am Werk waren und sich an dem oft noch extra befestigten Hofinventar zu schaffen machten.

 

Heutzutage sind die Hexen in der Hexennacht anderweitig umtriebig. In vielen Gemeinden, so in diesem Jahr auch in Roden und in Picard, werden wieder Maibäume gesetzt; mancherorts werden Maiköniginnen erwählt. Das Hexentreiben wird heute als "Tanz in den Mai" deklariert.

 

Außerdem wird vielerlei Schabernack getrieben, oft gegen unliebsame Nachbarn oder sonstige Personen, die man nicht leiden mag.

 

Eines dieser Beispiele zeigen die beiden Fotografien aus den späten 50er Jahren.

 

Es hieß immer wieder, dass auf dem Gasthaus "Tunis Eck" oben auf dem Dachfirst ein bäuerlicher Leiterwagen stand wie auch noch andere Ackergeräte. Manche wollten sogar genau gesehen haben, dass dieser Leiterwagen mit Mist beladen war. Das Haus existiert schon lange nicht mehr, der Leiterwagen wohl auch nicht. In meinem Archiv befinden sich jedoch die Negative der damaligen "Beweisfotos", die vor einiger Zeit bereits in der RuL veröffentlicht worden sind. 

 

Vielleicht melden sich die Hexen nach längst verjährter Zeit und geben ihren Namen preis.

Fotos: Archiv Guido Fontaine

Mitgliederversammlung am 11. März 2018

Am Sonntag, dem 11.03.2018, fand in der "Galerie" im Vereinshaus Fraulautern die turnusmäßige Mitgliederversammlung des Vereins für Geschichte und Heimatkunde Saarlouis-Fraulautern e. V. mit Neuwahl des Vorstandes statt.

Nach der Totenehrung sprach der Vorsitzende noch einmal die besondere Ehrung des Vorstandsmitgliedes Klaus Hiery durch den Bundespräsidenten an und die Überreichung des Bundesverdienstkreuzes am Bande durch die seinerzeitige Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer im Dezember 2017. Auf Vorschlag des Vorstandes wurde außerdem das Vorstandsmitglied Josef Feiler durch die Mitgliederversammlung einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt wegen seiner besonderen Verdienste um die Belange des Vereins.

 

Danach erstattete der Vorsitzende den Tätigkeitsbericht des letzten Kalenderjahres. Daran schlossen sich die Berichte des Kassierers und der Kassenprüfer an. Unter der Leitung des Vorsitzenden des Stadtverbandes der historisch-kulturellen Vereine Saarlouis e. V., Michael Hoen, erfolgte die einstimmige Entlastung des Vorstandes und die Neuwahl des Vorsitzenden. Der bisherige Vorsitzende wurde einstimmig wiedergewählt; die danach durchgeführten Wahlen der weiteren Vorstandsmitglieder führten sämtlich zur einstimmigen Bestätigung der bisherigen Vorstandsämter. Nach Durchführung der Wahlhandlungen wurden noch vom Vorsitzenden die Planungen für das laufende Jahr vorgestellt, nämlich die Veröffentlichungen von Heft 3 bis Heft 7 der Vortragsreihe sowie die vorgesehenen Exkursionen bzw. auswärtigen Veranstaltungen. Nach Beendigung des offiziellen Teils der Versammlung hielt der Vorsitzende noch einen durch umfangreiches Bildmaterial unterstützen Vortrag über: Fraulautern in alten Landkarten.

 

Also: Der alte Vorstand ist wieder der neue, oder der neue ist der alte. Wie man's nehmen will. Jedenfalls geht die Arbeit wie gewohnt energisch weiter.

Ausstellung im Städtischen Museum

Bis zum Ende des Monats Februar 2018 war die Ausstellung "Sammelsurium" im Städtischen Museum in Saarlouis zu sehen; die Ausstellung wurde über den Jahreswechsel hinweg bis zu diesem Zeitpunkt verlängert. Sie hatten also noch bis zum 28. Februar 2018 die Möglichkeit, die Exponate aus der Fraulauterner Industriegeschichte, insbesondere der Blechwaren- und Emaille- Industrie, zu den regelmässigen Öffnungszeiten des Museums zu sehen.

Bundesverdienstmedaille für Vereinsmitglied Klaus Hiery

Foto : Hakan Gündüz

Das Gründungsmitglied unseres Vereins und seither auch Mitglied im Vorstand, Klaus Hiery, erhielt am 13. Dezember 2017 von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht. Zur Ehrung vorgeschlagen wurde Hiery von der Saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer. Diese war es auch, welche die Ehrung im Rahmen einer kleinen Feier im Auftrag des Bundespräsidenten vornehmen durfte. In ihrer Ansprache würdigte die Ministerpräsidentin die besonderen Verdienste von Klaus Hiery und sein besonderes Engagement für das Gemeinwohl. Hiery habe sich diese besondere Auszeichnung durch sein uneigennütziges Engagement zur Pflege der bergmännischen Tradition redlich verdient. Die Ehrung sei daher auch ein Ausdruck des Dankes und der Würdigung für das hohe Maß an uneigennütziger und zugleich für die Gemeinschaft fruchtbarer Arbeit.

 

Schon während seiner aktiven Berufszeit als Bergmann habe sich Klaus Hiery in zahlreichen Organisationen der bergmännischen Interessenvertretungen engagiert. Heute noch sei er Vorsitzender des Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine und des Stadtverbandes der Berg- und Hüttenarbeitervereine in Saarlouis. Seiner Initiative sei es auch zu verdanken, dass nach dem Mauerfall der Landesverein regelmäßig an den Weihnachtsbergparaden in Schneeberg, Schwarzenberg und Annaberg sowie am Sächsischen Bergmannstag teilgenommen hat. Klaus Hiery ist weiter Mitglied des Bundesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine und war bis 2009 Vertreter des Bundesverbandes bei der Fédération Européenne des Mineurs et Sidérurgustes (FEMS).

 

Seit 2011 ist er auch im Bereit "Das Erbe der Bergleute" tätig. Zudem war er Mitbegründer des Fördervereins "BergBauErbeSaar - Förderverein zur Wahrung des Erbes des Bergbaus und der Bergleute an der Saar", der sich der Traditionspflege und dem Erhalt von Bergbauzeugnissen widmet. Kaum aus dem Erzgebirge zurückgekehrt, ist bereits die diesjährige Fahrt ins "Weihnachtsland Erzgebirge" fest eingeplant, genauso wie das traditionelle Grubenlampensammlertreffen der SaarLorLux-Region Ende Oktober, die Barbarafeier Anfang Dezember sowie seit einigen Jahren die Christliche Bergmette in der Apollioniakapelle am Tag vor Heilig Abend. Der ganze Verein freut sich mit Klaus Hiery über die Ehrung und wünscht ihm weiterhin ungebremste Tätigkeit in der Geschichts- und Traditionspflege.

Foto: Hakan Gündüz

Pfarrfest Hl. Dreifaltigkeit 2017

Neben zahlreichen Besuchern verfolgte auf dem diesjährigen Pfarrfest der Hl. Dreifaltigkeit auch Peter Altmaier , Chef des Bundeskanzleramtes CDU, den Fassanstich des zukünftigen Oberbürgermeisters Peter Demmer SPD.

 

Leider trübte der später einsetzenden Regen etwas die Stimmung, aber die anwesenden Mitglieder unseres Vereins liessen sich die Laune vom Wetter nicht verderben

 

Eine kleine Anekdote am Rande:

Durch den diesjährigen Wahlkampf wird unser Fraulautern sogar in den Nachrichten des  T-online Dienstes erwähnt. Dort wird berichtet, dass Peter Altmaier berichtete, dass er auf dem Pfarrfest in Fraulautern die Leute sogar "herzlich" von Heiko Maas gegrüsst habe." "So weit geht das jetzt schon", erwiderte Maas amüsiert überrascht.

 

Städtische Museum Saarlouis feierte sein 90jähriges Jubiläum am 3. September 2017

Das älteste stadtgeschichtliche Museum des Saarlandes, und zugleich eines der ältesten Museen im Land überhaupt, feiert sein 90jähriges Bestehen. Dies wurde mit einem gemeinsamen Festprogramm zur gleichzeitigen Eröffnung der Ludwig Gallerie Saarlouis, früher Haus Ludwig, in der Kaserne VI gefeiert.

 

Aus diesem Anlass zeigt das Museum bis Ende des Jahres eine Sonderausstellung mit dem Titel:

 

"Saarlouiser Sammelsurium. 90 Jahre in Objekten"

 

Auf Bitte der Museumsleitung haben wir, der Verein für Geschichte und Heimatkunde Fraulautern, eine Vitrine mit Objekten aus unserem Archiv zum Thema Blech- und Email-Industrie Fraulauterns bestückt.  Natürlich konnte hier nur eine kleine Auswahl gezeigt und auch nicht alle Firmen dargestellt werden. Aber wir sind stolz darauf als Fraulautern einen Teil zu dieser Ausstellung beigetragen zu haben. 

 

Gelungener Vortrags- und Filmabend am 02.06.2016

Am Donnerstag, dem 02.06.2016 hatte der Verein für Geschichte und Heimatkunde Saarlouis-Fraulautern e. V. wegen der großen Nachfrage zum dritten Mal einen Vortrags- und Filmabend über die militärischen Ereignisse gegen Ende des 2.Weltkrieges im Kriegswinter 1944/1945 in Fraulautern abgehalten. Von dem erneut großen Zuspruch war der Verein etwas überrascht. Auch diesmal konnten nicht alle interessierten Zuhörer Platz finden.

In seinem Einführungsvortrag zu den im Film dokumentierten Ereignisse ging der 1. Vorsitzende Guido Fontaine von der Landung der Alliierten am D-Day (06.06.1944) in der Normandie aus, berichtete von der Überwindung des „Atlantikwalls“ und die anschließenden Kämpfe der dort gebildeten Armeegruppen, der Rückeroberung von Antwerpen, der Schlacht von Caen und der Schlacht um den Kessel von Falaise, dem Zurückweichen der deutschen Wehrmacht auf die Höhe des Westwalls und der geheimen Planung der Ardennenoffensive, die in der angelo-amerikanischen Sprachweise als „Battle of the Bulge“ bezeichnet wird. Sodann wurde auf die Person von General Georg S. Patton eingegangen, der später im Film bei seinem Auftreten in Saarlouis gezeigt wurde.

Danach führten die weiteren Ereignissen zu den unmittelbaren Kämpfen um den Brückenkopf Saarlautern. Der Vorsitzende des Vereins schilderte drei Episoden aus diesen Kämpfen, nämlich die Bildung des Brückenkopfs Saarlautern und die Verhinderung der Zerstörung der alten Schleusenbrücke am Deutschen Tor, von einem Ereignis in den Rodener Fliesen und den Kämpfen um den „Ballsaal in Fraulautern“, dem Tanzsaal des Hotels „Kaiserhof“ in der Bahnhofstraße/Ecke Alte Poststraße.

Damit waren auch bei den jüngeren Zuhörern die Voraussetzungen geschaffen, die in dem ca. 45 Minuten langen Stummfilm gezeigten Ereignisse einzuordnen. Mit starkem Interesse wurden diese bewegten Bilder verfolgt und nach Abschluß der Veranstaltung noch heftig diskutiert, zumal noch einige Zeitzeugen anwesend waren, die die Kämpfe in der Normandie noch miterlebt hatten.

Aufgrund des großen Interesses erwägt der Verein den Abend im späten Herbst (November) noch einmal zu wiederholen.

Saarlouis – Im Fluss der Zeit, Stadtgeschichte als Comic-Projekt

 

Seit März 2014 geistert der Wassermann Fluxus durch Saarlouis und seine Stadtteile und besucht die Sehenswürdigkeiten von Saarlouis und seiner Umgebung in seinem Herrschaftsbereich zwischen Bist und Prims. Dabei zeichnet er auf seinen Streifzügen die verschiedensten historischen Ereignisse auf, die vor und seit der Stadtgründung Geschichte geschrieben haben, und zwar in einer Mischung aus fiktiver Erzählung und historischen Fakten.

 

Monatlich erscheint eine neue Ausgabe, die der Wassermann Fluxus beim Leiter des Städtischen Museums Benedikt Loew abliefert.

 

Als Auftakt zur zweiten Staffel der Comicreihe „Saarlouis – Im Fluss der Zeit“ berichtet Fluxus von der Episode der Prinzessin Soubise, die Mitte des 18. Jahrhunderts fünf Jahre lang in Fraulautern lebte und für Aufregung sorgte. Die neueste Ausgabe unter dem Titel „Verbannt“ kann man sich ansehen auf der Internetseite von Fluxus www.fluxus-comic.saarlouis.de. Download und Ausdruck für private oder pädagogische Zwecke sind ausdrücklich erwünscht.

 

Sehen Sie also nach, was Fluxus über die Prinzessin herausgefunden hat. 

Vereinsraum Torbogen:
Klosterstraße 15
66740 Saarlouis-Fraulautern
______________________

Geschäftsadresse:
Verein für Geschichte

und Heimatkunde

Saarlouis-Fraulautern e.V.
Jahnstr. 93
66740 Saarlouis

"Soziale Stadt"

Auf den Seiten 

www.saarlouis.de und www.fraulautern.net können die ausführlichen Planungen eingesehen werden. 

Zweimal haben wir die 100.000 Besucher schon übersprungen, dass macht uns sehr stolz und wir möchten uns auf diesem Weg bei Ihnen Allen für Ihr Interesse bedanken.

 

Bitte scheuen SIe sich nicht uns über das Gästebuch Anregungen und Fragen zu kommen zu lassen. 

Für Vereinsmitglieder

 

Hier entsteht zur Zeit ein Bereich für Vereinsmitglieder. 

Wir bitten noch um etwas Geduld                               

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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